Die Gesellschaft für Musikwirtschafts- und Musikkulturforschung hat im Juli ihre bereits vierte Ausgabe des Jahrbuchs für Musikwirtschafts- und Musikkulturforschung zum Thema „Musik & Empowerment“ veröffentlicht.
Der Band behandelt die Verbindung von Musik, Wirtschaft und Empowerment,
verstanden als die Möglichkeit des Sichtbarwerdens marginalisierter
oder relativ machtloser, subalterner Gruppen und allgemein die Frage von
Macht und Ausschluss in Musikkulturen und am Musikmarkt. Dies betrifft
unter anderem (aber nicht ausschließlich) die momentan stark
diskutierten Themenfelder Gender und Diversität. Wie sehen diese
Verbindungen aktuell und historisch aus? Kann auch heute noch davon
ausgegangen werden, dass allein die Teilnahme an Gruppenprozessen
bereits einen wesentlichen Motor für das Entstehen eines
Ermächtigungsgefühls darstellt? Oder geht es aus individueller
Perspektive stärker darum, Einzelnen mehr Kontrolle über ihr Leben zu
ermöglichen? Beide Aspekte werden durch Beiträge in diesem Buch in
Form von Studien, aber auch in individuellen Standpunkten und
Innenansichten zur Musikwirtschaft und Musikkultur beleuchtet.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung: Musik & Empowerment – Michael Ahlers, Lorenz Grünewald-Schukalla, Anita Jóri & Holger Schwetter
Analysen 2 Gendering and music streaming: Discourse and algorithms on a music streaming service – Ann Werner 3 “In the Capital of Electronic Music, Women Rule the Scene” – Really? – Anita Jóri 4 Between empowerment and powerlessness: Individual career trajectories of drug-addicted musicians in Los Angeles- Melanie Ptatscheck 5
Frauenanteil in Basler Bands. Erhebung zur Geschlechtergerechtigkeit
und Sichtbarkeit von Frauen in der Basler Popszene – Seline Kunz 6 Electronic trans*Music. Gedanken zu trans*nichtbinärer Identifikation in technoiden Clubszenen – Mine Wenzel 7 Queering Miku. Cyberfeminism and the Art of Queering a Virtual Pop Star- Mari Matsutoya
Standpunkte 8 FUCKING HEROINES . Von unfuckable zu unfuckable WITH!Autobiographisches Schreiben von Frauen im Punk/Rock – Katja Brunkhorst 9
Awesome Hip-Hop-Humans – Eine feministische und queere Hip-Hop-Szene
bringt sich in Bewegung .Die Revolution frisst ihre Kinder auch im
Hip-Hop – Sookee 10 Die Nationalisierung der deutschsprachigen Popmusik. Neurechte Themen im Popdiskurs – Max Alt
Young Scholars 11 Do It Yourself als Empowerment? Eine explorative Studie – Janike Walter 12
Wahrnehmung von Gleichberechtigung in der Musikwirtschaft .
Akteur*innen in Mannheim und Region – Désirée Blank & Laurena Frey
Veranstaltungsbesprechungen 13 GMM Summer Institute 2019 in Porto: Ein Rückblick – Matthes Köppinghoff 14 Reeperbahn-Festival-International auf der WISE 2019 in Peking – Carsten Winter
Rezensionen 15 Bodo Mrozek: Jugend . Pop . Kultur .Eine transnationale Geschichte – Georg Fischer 16 Dean Vuletic: Postwar Europe and the Eurovision Song Contest – Aida Hollje 17
Maria Eriksson, Rasmus Fleischer, Anna Johansson, Pelle Snickars,
Patrick Vonderau: Spotify Teardown. Inside the Black Box of Streaming
Music – Holger Schwetter 18 Glaucia Peres da Silva, Konstantin
Hondros: Music Practices Across Borders. (E)Valuating Space, Diversity
and Exchange – Brigitta Davidjants 19 Ewa Mazierska: Popular Viennese Electronic Music, 1990–2015 .A Cultural History – Anita Jóri 20 Berthold Seliger: Vom Imperiengeschäft- Lorenz Grünewald-Schukalla
Die Gesellschaft für Musikwirtschafts- und Musikkulturforschung e.V. (GMM) lädt gemeinsam mit der AG Populärkultur und Medien der GfM e.V. zum 6. GMM SI ein. Das GMMSI versammelt seit 2015 Interessierte, um Fragen zu Musikkultur- und Musikwirtschaftsforschung mit unterschiedlichen Schwerpunkten zu diskutieren. 2020 soll es vor allem um konzeptionelle und methodische Fragen gehen, die sich um die eigene Positionierung im Forschungsvorhaben drehen. Es bietet insbesondere jüngeren Forscherinnen Möglichkeiten der Kooperation und individuelle Hilfestellungen bei ihrer Arbeit. GMM SI Formate erlauben Interaktionen mit etablierten Forscherinnen und Musikwirtschaftsakteur*innen und den Aufbau von Kontakten in der Regel sowohl zu Wissenschaft als auch der Musikpraxis, die in der Regel in Porto auch vertreten sind.
Interdisziplinäre Fachtagung des Weizenbaum-Instituts für die vernetzte Gesellschaft und des Fachausschusses Urheberrecht der Gesellschaft für Musikwirtschafts- und Musikkulturforschung (GMM) am 20. | 21. Februar 2020 in Berlin.
Proteste auf der Straße, auf YouTube
oder Twitter, Warnungen vor dem Niedergang der Kreativindustrie, Angst
vor Eingriffen in die Meinungsfreiheit, Diskussionen um value gap und
upload filter: Nach der Verabschiedung der europäischen
Urheberrechtsrichtlinie im März 2019 geht eines der umstrittensten
Vorhaben in der Geschichte des Immaterialgüterrechts mit der Umsetzung
in den Mitgliedstaaten in die nächste Runde.
Diese Kontroverse ist Symptom einer
tiefgreifenden Veränderung: Das Urheberrecht und seine verwandten
Schutzrechte betrafen früher nur wenige Akteur*innen in einer
überschaubaren Anzahl von Branchen. Heute sind diese Rechte zu einer
alltagsrelevanten Größe geworden. Wir haben es mit einer Situation zu
tun, in der die Grenze zwischen Nutzenden und Schöpfenden verschwimmt
und urheberrechtlich relevante Formen des Ausdrucks alltäglich werden.
Digitale Kommunikationskanäle und Darstellungsformen sowie neue Formen
der Auseinandersetzung mit Bestehendem stellen einen tipping point,
einen Wende- bzw. Kipppunkt dar, an dem das Recht vor neuen
Herausforderungen steht und dadurch auch die Prozesse der Normsetzung
und Normenreform beeinflusst werden.
Das Ziel der Tagung besteht darin,
verschiedene solcher tipping points zu identifizieren, ihre aktuelle und
zukünftige Relevanz sowie ihre gegenseitigen Verbindungen zu
diskutieren. Damit möchten wir der interdisziplinären Debatte um das
Urheberrecht neue Impulse verleihen.
Aufgrund der großen Nachfrage ist die Tagung bereits ausgebucht. Gerne nehmen wir Sie auf die Warteliste und bitten um Kontaktaufnahme per E-Mail: filip.stiglmayer(at)wzb.eu.
Das Jahrbuch für Musikwirtschafts- und Musikkulturforschung dokumentiert aktuelle Forschung, Diskussionen, Publikationen und Veranstaltungen insbesondere zu Entwicklungen der Musikwirtschaft und Musikkultur und ist als thematisches und zugleich offenes Forum konzipiert. Als begutachtete und bewusst inter- und transdisziplinäre Fachpublikation lädt das JMMF sowohl zu thematischen Forschungsbeiträgen, zu aktuellen Forschungsbeiträgen sowie auch zu Rezensionen und Veranstaltungsbesprechungen ein. Vorgesehen sind für jedes Jahrbuch neben Beiträgen zu Titel und Thema jedes Jahrbuchs weiter Beiträge, die rechtliche, politische, ästhetische o.ä. Aspekte aktueller Entwicklungen in Musikwirtschaft und Musikkultur thematisieren.
Der Band Musik und Straße versteht Straßen als Phänomene, Orte oder Dispositive: Durch praxeologische, inter- und transdisziplinäre Zugriffe finden sich sowohl Themen wie die Straßenmusik, berühmte Straßennamen selbst, sowie Marketingmaßnahmen, welche auf Straßen und urbanen Plätzen ihre Wirkung entfalten. Die Beispiele der Artikel reichen dabei von Zentral- und Ost-Europa bis nach Asien und Nordamerika.
Musik & Straße. Inszenierungen, Verortungen und Narrative – Michael Ahlers, Martin Lücke und Matthias Rauch
Musik & Straße
Die Neuversammlung des Sinnlichen. Straßenmusik als urbane Praxis und die Aufteilung der Klänge – Daniel Felscher
In to the Music. Escaping From the Streets – Marek Jeziński
Mobility in the Outlaw Narratives of Gangsta Rap and Punk – Matthias Rauch
„Die Gosse im Herzen“. Musikalische Inszenierungen eines Milieus der Straße – Sandra Danielczyk
Von der Straße in den Konzertsaal. Damenkapellen und Damenorchester im 19. Jahrhundert – Annkatrin Babbe
Die 42nd Street als Mikrokosmos der amerikanischen Gesellschaft. Das Filmmusical (1933) und das Broadway-Musical (1980) im Vergleich – Patrick Mertens
„Die Métro und das Kleingeld“. Straßenmusik in der U-Bahn am Beispiel der französischen Gruppe Les Casse Pieds – André Rottgeri
Hongdae, die Musikstraße der koreanischen Indie-Bands und ihre Bedeutung für die koreanische Indie-Musikszene – Jieun Kim
Flashmobs mit Symphonieorchestern im öffentlichen Raum. Eine theoretische Annäherung und aktuelle Berichterstattung Clara Maria Bauer
Freie Beiträge
Musikszenenforschung im peripheren Raum: Network Hopping im Rhein-Erft-Kreis – Ina Heinrich, Liv C. Korth und Maryam Momen Pour Tafreshi
“Hear Me Talkin’ To Ya”: Branding in Music, Music in Branding – Marc Ernesti
GMM Best Paper Award
Eine Bewertung gegenwärtiger Innovationsprojekte großer Tonträgerunternehmen am Beispiel Universal Music Deutschland undSonyMusicDeutschland – Markus Schwarzer
Rezensionen
Leslie M. Meier: Popular Music as Promotion. Music and Branding in the Digital Age – Lorenz Grünewald-Schukalla
Für das fünfte Jahrbuch Musikwirtschafts- und Musikkulturforschung 2021
Herausgeber*innen: Prof. Dr. Michael Ahlers, Lorenz Grünewald-Schukalla M.A., Dr. Anita Jóri, Dr. Holger Schwetter.
Spätestens seit den frühen Formationen einer auf Notendrucken basierenden Musikindustrie (Tin-Pan-Alley) unterhalten musikferne Unternehmen Beziehungen zu Musik und ihren Akteur*innen. Damals wurden vornehmlich Kosmetik und Tabakprodukte in Notenbüchern beworben. Heute jedoch haben sich die Formen, bei denen Musik in den kommerziellen Aktivitäten musikferner Akteur*innen eine Rolle spielt, ausdifferenziert. Gleichzeitig hat der Markt für Aktivitäten wie Sponsoring oder Werbung an Volumen zugenommen.
Hierbei spielen Marken eine besondere Rolle. Um Marken aufzubauen publizieren Unternehmen Musikmagazine, vertreiben Tonträger, organisieren und streamen Konzerte oder nehmen gar Künstler*innen mit eigenen Labels unter Vertrag. Gleichzeitig werden auch Künstler*innen und Bands durch die Musikindustrie immer stärker als Marken aufgebaut. Dies spiegelt sich auch in der Gründung eigener Abteilungen für Markenkooperationen der Tonträger- und Entertainment-Unternehmen oder der Konzert- und Ticketing-Konzerne wider. Diese richten seit einigen Jahren ihr Geschäftsmodell stärker auf die Verwertung ihrer Künstler*innen und Musiken durch Werbung und Marken aus.
Die Gesellschaft für Musikwirtschafts- und Musikkulturforschung e.V. publiziert ein Jahrbuch, das über den Stand der Forschung zu Musikwirtschaft und Musikkultur informiert. Musikwirtschafts- und Musikkulturforschung wird nicht als disziplinäre Forschung konzipiert, sondern als ein Forschungsfeld, das situativ und interdisziplinär auf Problemlagen und neue Fragen reagiert und diese zugleich auch aufwirft. Das Jahrbuch 2021 soll das Feld der Forschung zu Musik und Marken sondieren, empirische Befunde versammeln und neue Forschungsperspektiven aufzeigen. Mögliche, aber nicht abschließende Themenbereiche sind:
Marken in der Musik: Thematisierung oder Platzierung von Marken in Songtexten, Musikvideos oder Performances.
Musik für Marken: Produktion von Musik für Werbe- und Brandingzwecke beispielsweise Synchronization, Soundalikes, Ticketing, Markenkooperationen oder Musik von künstlichen Intelligenzen.
Marken als Akteur*innen der Musikindustrie: Marken die in die Musik(industrie) investieren, Strukturen wie Tonstudios oder Labels aufbauen oder Musikmedien gründen und finanzieren.
Musik als Marke: Managing und Verwertung von Künstler*innen als Marke oder der Aufbau von Merchandise und Werbeabteilungen der Tonträgerunternehmen.
Daten, Musik und Markenwerbung: Schaffung und Verwertung neuer Datenformen und -Quellen etwa aus dem Bereich Streaming und Werbung, Daten über Konzertgänger*innen und Markenkooperationen.
Musiktechnologie und -Instrumentenmarken: Beziehungen von Instrumenten- und Musiktechnologiefirmen und Marken und Künstler*innen bspw. Gitarrenmarken und Endorser*innen, Influencer*innen, Designer*innen, Performende, aber auch Musikmedien und Werbung.
Der Call richtet sich an Wissenschaftler*innen aller Disziplinen, die zu “Musik und Marken” arbeiten, an Künstler*innen oder Akteur*innen der Musikwirtschaft. Erbeten sind Beitragsskizzen (max. 1.500 Worte, Word-Datei) bis zum 07.01.2020 an jahrbuch@musikwirtschaftsforschung.de. Über die Annahme wird bis zum 20.01.2019 entschieden. Die Abgabe der Beiträge wird bis zum 15.04.2020 erwartet. Der Band wird im ersten Quartal 2021 publiziert. Über Hinweise zur Manuskriptgestaltung wird in einer separaten Mail informiert. Bei Rückfragen wenden Sie sich an jahrbuch@musikwirtschaftsforschung.de
English version: Call for Papers – Music & Brands
For the fifth yearbook on music business and music culture research 2021
Edited by: Prof. Dr. Michael Ahlers, Lorenz Grünewald-Schukalla MA, Dr. Anita Jóri, Dr. Holger Schwetter.
Ever since the early formations of a music-based music industry (Tin-Pan-Alley), non music-related companies built and strategically used relationships with music and actors within music culture. At that time mainly cosmetics and tobacco products were promoted by printing sheet music with advertisements. Nowadays the forms in which music and commercial activities of non-music actors are combined have become highly differentiated. At the same time, the market for activities such as sponsoring or advertising has increased in volume.
Most of these contemporary activities are related to the management of brands. In order to build brands, companies publish music magazines, distribute sound recordings, organize and stream concerts, or even sign artists with their own record labels. At the same time, artists and bands are increasingly being managed as brands by the music industry. For some years now, ticketing and record companies have shifted their business models towards the exploitation of their artists and music through advertising and branding, for example by establishing departments that exclusively deal with brand partnerships.
The Gesellschaft für Musikwirtschafts- und Musikkulturforschung e.V. (Association for Music Business and Music Culture Research) publishes a yearbook on the state of research within music industry and music culture. Music business and music culture research is not conceived as disciplinary research, but as a field of research that reacts to and raises questions on contemporary issues in a situational and interdisciplinary manner. The yearbook 2021 wants to explore research on music and brands, to gather empirical and theoretical findings and to highlight new research perspectives. Topics of interest may include, but not limited to:
Brands in music: The roles that brands play in song lyrics, music videos or performances, e.g. as part of the story, an aesthetic or as product placement.
Music for brands: The production of music for advertising and branding purposes such as synchronization, sound-alikes, ticketing, brand co-operations or music produced by artificial intelligence.
Brands as actors in the music industry: Brands which invest in music (industry) or build structures such as sound studios or labels or funding and financing music media.
Music as brand: The management and exploitation of artists as a brand or the development of merchandise and advertising departments within music industry companies.
Data, music and brand advertising: The creation and exploitation of new data forms and sources, for example in the field of streaming and advertising, data on live events and fans as well as brand co-operations.
Music technology and instrument brands: The relationships between instrument and music technology companies and artists, e.g. guitar brands and endorsers, influencers, musicians as designers but also music related media and platforms and their relation to advertising and branding.
The call is addressed to scholars of all disciplines working on „Music and Brands“, to artists or actors in the music industry. Please submit abstracts (max. 1,500 words, Word file) to jahrbuch@musikwirtschaftsforschung.de(deadline: 07.01.2020). We will decide on the acceptanceuntil20.01.2020. Submission of contributions will be expected until 15.04.2020. The volume will be published in the first quarter of 2021. Notes on manuscript design will be provided in a separate email. If you have any questions, please contact us via Jahrbuch@musikwirtschaftsforschung.de
Music, Media, Culture and Economy: Selbstreflexivität und Positionierung im eigenen Forschungsprojekt
15./17.-21.
März 2020, Porto, Portugal
Die Gesellschaft für Musikwirtschafts- und Musikkulturforschung
e.V. (GMM) lädt gemeinsam mit der AG Populärkultur und Medien der GfM e.V. zum
6. GMM
Spring Institute ein.
ZIELE// Das 6. GMM SI versammelt seit 2015 Interessierte, um Fragen zu
Musikkultur- und Musikwirtschaftsforschung mit unterschiedlichen Schwerpunkten
zu diskutieren. 2020 soll es vor allem um konzeptionelle oder methodische
Fragen gehen, die sich um die eigene Positionierung im Forschungsvorhaben
drehen. Das GMM SI bietet insbesondere jüngeren Forscher*innen Möglichkeiten
der Kooperation und individuelle Hilfestellungen bei ihrer Arbeit. GMM SI-Formate
erlauben Interaktionen mit etablierten Forscher*innen und
Musikwirtschaftsakteur*innen und den Aufbau von Kontakten in der Regel sowohl
zu Wissenschaft als auch der Musikpraxis, die in der Regel in Porto auch
vertreten sind.
OFFENHEIT// Das GMM SI ist nach Rücksprache mit den wiss. Verantwortlichen offen
für weitere thematische Beiträge.
FORM & INHALT // Das GMM SI ermöglicht Teilnehmer*innen auf drei wiss.
Qualifikationsstufen (MA, PhD, Post-doc) Feedback auf die eigene Arbeit (1) und
fördert Diskussionen mit Wissenschaftler*innen und Musikwirtschaftsakteur*innen.
2020 stehen Epistemologie, Wissenschaftstheorie, Situationsanalyse und die
Entwicklung neuer Musiknetzwerke als neue Schnittstellen von Musikwirtschaft
und Musikkultur im Fokus (2). Die konkreten Veranstaltungsformate werden
kurzfristig mit Blick auf die Teilnehmer*innen entwickelt. Erstmalig sind 2020
Formate für die dritte Qualifikationsphase (Bewerbung, Projekte, Habilitation)
sowie ein internationales Musikwirtschaftspanel mit Branchenakteuren geplant
(3).
DER NUTZEN FÜR DIE
TEILNEHMERINNEN // Das GMM SI vernetzt
Akteur*innen und erlaubt Einblicke in aktuelle Forschungs-, Publikations-,
Lehr- und Unternehmensprojekte. Teilnehmer*innen erhalten qualifiziertes wiss.
Feedback auf der Basis ihrer Präsentationen. Diese sollen ihr Vorhaben mit Blick
auf Theorie, Methode, praktische Implikationen und den eigenen Beitrag zur
Forschung reflektieren. Von allen Teilnehmer*innen wird eine
Projekt-Präsentation und aktive Mitarbeit, z.B. in Form von Feedback oder
Mitarbeit an einem interaktiven Format erwartet.
WISSENSCHAFTLICHE LEITUNG //
Prof. Dr. Thomas DÜLLO (Universität der Künste Berlin)
Prof. Dr. Barbara HORNBERGER (Hochschule Osnabrück)
Prof. Dr. Carsten WINTER (Hochschule für Musik, Theater und Medien, Hannover)
Prof. Dr. Rainer WINTER (Alpen Adria Universität Klagenfurt)
VERANSTALTER: GMM e.V. – verantwortlich für das GMMSI 2020: Univ.-Prof. Dr. phil. habil. Carsten Winter; AG Populärkultur und Medien – verantwortlich: Prof. Dr. Barbara Hornberger
PROGRAMM GMM SI 2020 //
VORTRAG
m. Diskussion (V) / KOLLOQUIUM (K) / PROJEKT/PANEL (P)
15.03. Individuelle Anreise / Check in im Seminario de Vilar (siehe Veranstaltungsort)
16.03. Individuelle Projekt- und Präsentationsvorbereitungen; abends: erstes Kennenlernen
17.03.: Entwicklung der GMMSI Formate für die kommenden Tage mit den Teilnehmer*innen, nachmittags: Präsentation der Formate und des Ablaufs des GMMSI 2020 – anschließend Abendspaziergang zum Atlantik
Vorläufiger Arbeits-Ablaufplan, der am 17.03.202 mit den Teilnehmer*innen präzisiert und konkretisiert wird:
18.03.2020
09:00 – 11:30Thematische Vorträge mit Diskussion (2)
V 1: B. Hornberger: Haltungsfragen in der Kulturforschung
V 2: C. Winter: Epistemologie und Theorie transdisziplinärer Kultur- und Strategieforschung
11:30 – 13:00 K 1: Fortgeschrittene Forschungsprojekte (Vorträge und Kolloquium)
13:00 – 14:00 Mittagspause
14:00 – 16:30 P 1: Forschungs-Projekte (Formatideen: Fishbowl, World Café, Textwerkstatt)
ab 20:30 Abendessen in derTapas Bar (Calçada de Sobre-O-Douro 4-6)
19.03.2020
09:00 – 11:30Thematische Vorträge mit Diskussion (2)
V 3: R. Winter: Cultural Studies und Gütekriterien qualitativer Forschung
V 4: T. Düllo: Das Runde und das Rollende in der Pop-Forschung Teil 2 (Arbeitstitel)
11:30 – 13:30 K 2 Fortgeschrittene Forschungsprojekte (Vorträge und Kolloquium)
13:00 – 14:00 Mittagspause
14:00 – 15:00 P 2: Forschungs-Projekte (Formatideen: Fishbowl, World Café, Textwerkstatt)
15:30 „PORTO: THE WORST TOUR“ (bitte festes Schuhwerk mitnehmen!) bis in den Abend
20.03.2020
09:00 – 11:00 Workshop 1: Situations-Analyse – Neue Erkenntnisse und neue Fragen (D. Suer & Chr. Rhein)
11:30 – 13:30 K 3 / P 3: Vorträge oder andere Formate
13:30 – 14:30 Mittagspause
14:30 – 16.00 Master-Projekte (fakultativ)
16:30 Kulturprogramm oder Zeit zur eigenen Verfügung
21.03.2020
09:00 – 11:00 Workshop 2: Präkonzepte und Forschungstagebuch (S. Reiner)
11:00 – 12:30 K 4 / P 4: Vorträge oder andere Formate12:30 – 13:30 Mittagspause
13:00 – 16:30 Pre Crossroads 2020Cultural StudiesColloquium (R. Winter)
ab 17 Uhr Abschluss-Kolloquium mit Feedback, Fazit und Ausblick auf 2021
22.03.2020
09:15 – 12:30 Individuelles Dissertations- und Projektplanungszeitfenster
12:30 – 13:30 Farewell Porto Lunch
Veranstaltungsort // Übernachtung:
Buchen Sie Ihre Unterkunft, nachdem Sie Ihre Teilnahmebestätigung erhalten haben, bitteselbst. Die Veranstaltungen des GMMSI 2020 werden im CASA DIOSCESANA SEMINÁRIO DE VILAR (rua arcediago von zeller, 50, 4050-621 Porto – www.seminarodevilar.pt)stattfinden. Dort können individuell, je nach Reisedaten, Zimmer gebucht werden (EZ/DZ inkl. Frühstück ab 55€/Nacht + 2€ Tax). Bitte reservieren Sie Ihr Zimmer beim Seminário: reservas@seminariodevilar.pt. Die Übernachtungskosten tragen die Teilnehmer*innen selbst.
ANMELDUNG & GEBÜHR // Die Bewerbung zum Kolloquium erfolgt mit Abstract (400 – 500 Wörter) und Kurz-Lebenslauf bis zum30. November 2019 per Mail an Christian Rhein und Svenja Reiner (mail@christianrhein.de; s.reiner@hs-osnabrueck.de). Die Abstracts sollten Auskunft geben über die zentralen Forschungsfragen, den Stand der Arbeit sowie das Format, in dem vor Ort gearbeitet werden soll – denkbar sind neben Vorträgen auch Textwerkstatt, Fishbowl, World Café, u.a. Über die Teilnahme wird umgehend entschieden, damit günstig Porto-Flüge (z.B. fliegen Ryanair und Eurowings Porto aus mehreren deutschen Städten an) gebucht werden können.
Die Teilnahme kostet 100 €
(GMM- oder AG-Pop-Mitglieder 50€). Kosten für An- und Abreise sowie die Übernachtung und Mahlzeiten
tragen die Teilnehmer*innen selbst. Nach Bestätigung der Teilnahme und Überweisung des
Teilnahme-Beitrags auf das unten angeführte Konto teilen Sie Christian Rhein
bitte per Mail (mail@christianrhein.de) Ihre Reisedaten (Ankunftstag und -uhrzeit sowie Abreisetag und
-uhrzeit) mit.
Gesellschaft für Musikwirtschafts- und Musikkulturforschung,
Mit wachsendem Befremden beobachten wir, wie die
Grundwerte einer offenen und pluralistischen Gesellschaft in Deutschland,
Österreich und der Schweiz zunehmend (wieder) in Frage gestellt werden.
Verschiedene Ereignisse der vergangenen Jahre zeigen, dass diese Selbstverständlichkeiten
im Zuge eines Rechtsrucks von Teilen der Gesellschaften nicht mehr als solche
akzeptiert werden. Namentlich die rechtspopulistische „Gemeinsame Erklärung
2018“, die eine Entsolidarisierung mit Geflüchteten betreibt, wurde von einer
erschreckend hohen Zahl von Menschen – auch aus Wissenschaft und Kultur –
unterzeichnet.
IASPM D-A-CH, GfPM und
GMM haben mit populärer Musik ein Forschungsfeld, das sich über die Grenzen von
Nationalstaaten, starre Einteilungen nach Ethnien, binäre Geschlechterstereotype
und soziale Schranken hinweg konstituiert. Populäre Musik ist in besonderem
Maße von nationalen, heteronormativen und ethnisierten Deutungen und
Auseinandersetzungen durchzogen. In IASPM
D-A-CH, GfPM und GMM werden diese Konflikte analysiert, wobei auch beobachtet
wird, ob und wie sich populäre Musik abwertenden Hierarchien,
Standardisierungen und Normierungen zu entziehen vermag. Darin sehen wir eine
produktive Qualität von populärer Musik und insbesondere von Popular Music
Studies.
Populäre Musik ist
darüber hinaus nicht nur ein Produkt, sondern auch ein wesentlicher Faktor bei
der historischen Entstehung pluralistischer und global vernetzter
Gesellschaften. Die Popular Music Studies sind mit ihrer Kompetenz für die Analyse kultureller Aushandlungsprozesse, die sich vielfach in engem
Austausch mit der Emanzipation marginalisierter Gruppen vollziehen, besonders qualifiziert,
um derzeit drängende politisch-kulturelle Fragen zu beantworten. Die Mitglieder
von IASPM D-A-CH, GfPM und GMM stellen sich daher entschieden gegen
ethnopluralistische, rassistische und nationalistische Deutungsmuster.
Orte der Bildung und
Wissenschaft, der Künste und Kulturen, Museen und Archive, Ateliers und
Studios, Bühnen und Clubs, alte und neue Medien, Räume für Darstellung und
Diskussion sind allesamt offene Räume, die vielen gehören. IASPM D-A-CH, GfPM und
GMM verstehen sich daher als Plattformen für einen möglichst grenzenlosen
wissenschaftlichen Austausch. Wir stehen für eine offene Gesellschaft,
Pluralität und Demokratie. Demokratische Freiheit ist nicht ohne Widersprüche –
sie ist niemals einfach. Wir betrachten es deshalb als unsere besondere
forschungsethische Verantwortung, Macht- und Marktstrukturen sowie kulturelle
Zuschreibungen kritisch zu hinterfragen. Wir erteilen allen Positionen eine
deutliche Absage, die meinen, dass die Ausdrucksformen einer Gruppe von
Menschen mehr Wert seien als andere.
Wir verteidigen unsere
demokratische und wissenschaftliche Freiheit gegen alles, was sie bedroht:
völkisch-nationalistische, fundamentalistische, extremistische, populistische
oder autoritäre Weltbilder. Wir positionieren uns gegen krakeelende
Stimmungsmache, Ausgrenzung und Abwertung von Menschen, wie jede Form von
Rassismus, Homo- und Transphobie, Frauenfeindlichkeit, Antisemitismus oder
Islamophobie.
Wir als Forscher_innen von IASPM D-A-CH, GfPM und GMM geben solchen Positionen keinen Raum.
Interdisziplinäre
Fachtagung des Weizenbaum-Instituts für die vernetzte Gesellschaft und des
Fachausschusses Urheberrecht der Gesellschaft für Musikwirtschafts- und
Musikkulturforschung (GMM).
Am 20. & 21. Februar 2020 in Berlin | Deadline: 15. Oktober 2019
Proteste auf der Straße, auf YouTube oder Twitter, Warnungen vor dem Niedergang der Kreativindustrie, Angst vor Eingriffen in die Meinungsfreiheit, Diskussionen um value gap und upload filter: Nach der Verabschiedung der europäischen Urheberrechtsrichtlinie im März 2019 geht eines der umstrittensten Vorhaben in der Geschichte des Immaterialgüterrechts mit der Umsetzung in den Mitgliedstaaten in die nächste Runde.
Diese Kontroverse ist Symptom einer tiefgreifenden
Veränderung: Das Urheberrecht und seine verwandten Schutzrechte betrafen früher
nur wenige Akteur:innen in einer überschaubaren Anzahl von Branchen. Heute sind
diese Rechte zu einer alltagsrelevanten Größe geworden. Wir haben es mit einer
Situation zu tun, in der die Grenze zwischen Nutzenden und Schöpfenden
verschwimmt und urheberrechtlich relevante Formen des Ausdrucks alltäglich
werden. Digitale Kommunikationskanäle und Darstellungsformen sowie neue Formen
der Auseinandersetzung mit Bestehendem stellen einen tipping point, einen Wende- bzw. Kipppunkt dar, an dem das Recht
vor neuen Herausforderungen steht und dadurch auch die Prozesse der Normsetzung
und Normenreform beeinflusst werden.
Neben dem Konflikt um upload filter oder das Leistungsschutzrecht für
Presseverleger:innen stellen sich bei der Urheberrechtsrichtlinie weitere
wichtige Fragen: Wie wird sich das Verhältnis von Freiheit und Restriktion
fortan entwickeln? Welche kreativen Spielräume und Freiheiten werden zukünftig
begrenzt, welche werden eröffnet? Anhand der Denkfigur der tipping points möchten wir derartige Grenzfragen untersuchen und
dafür wissenschaftliche Studien und praxisorientierte Ansätze zusammenbringen,
um den interdisziplinären Austausch und eine kritische und gleichermaßen
empirisch wie theoretisch informierte Urheberrechtsforschung voranzutreiben.
Ausrichtung der Tagung
Tipping points verstehen wir als Wende- oder Kipppunkte,
die Freiheit ermöglichen und/oder Restriktion bedingen, an denen etwas Neues
entsteht oder ein Prozess eine andere Richtung einschlägt. Ein solches
Verständnis von tipping points lässt
sich auf das Urheberrecht bezogen in mehreren Dimensionen anwenden:
Tipping points in Theorie und Praxis des Urheberrechts (rechtliche Dimension): Wann und nach welchen Kriterien kippt eine Bearbeitung oder Produktion eines Werks in ein neues Werk? Welche Vorstellungen von Neuheit (Originalität, Schöpfungshöhe, Parodie etc.) werden dafür angebracht und wie verändern sie sich? Wie werden solche Vorstellungen in Gesetzgebungsverfahren, in richterlicher, anwaltlicher aber auch künstlerischer Praxis angewendet und an digitale Gegebenheiten angepasst?
Tipping points als gesellschaftlich-historische Entwicklung (soziale Dimension): Welche neuen oder altgedienten Vorstellungen von Nutzer:innen, Kreativen und künstlerisch Produzierenden lassen sich im Urheberrecht herausarbeiten? Welche Konzepte fehlen und sollten Bestandteil des Urheberrechts werden? Wie haben sich die Konzepte soziohistorisch entwickelt und welche Dominanz haben sie heute? Welche Implikationen für die Kreation, Nutzung und Form ästhetischer Werke ergeben sich aus diesen Vorstellungen
Tipping points als technologischer Treiber (technische Dimension): Welche Technologien, Produkte und industrielle Organisationsformen bedingen neue urheberrechtliche Konfigurationen, Debatten und Einordnungen? Welche Akteur:innen sind an diesen Prozessen zu welchen Anteilen und mit welchen Konsequenzen beteiligt? Welche impliziten oder expliziten Vorstellungen vom Verhältnis von Technik und Recht (z. B. cultural lag) dominieren und prägen diese Prozesse? Wie und wann werden technologische Entwicklungen rechtlich relevant bzw. verrechtlicht?
Tipping points in der akademischen Praxis (wissenschaftliche Dimension): Inwiefern wird die urheberrechtliche Debatte in der Wissenschaft von sozialen, politischen und technischen Entwicklungen getrieben? Wie beeinflusst das Urheberrecht die Formen und Möglichkeiten datenbasierter Wissenschaft? Welche Rolle spielen Fördermaßnahmen zum Forschungsdatenmanagement oder die Nutzung offener Infrastrukturen? Wie verändert sich die öffentliche Kommunikation von Wissenschaft, beispielsweise durch Blogs, Social Media oder Schattenbibliotheken?
Ziel der Tagung
Das Ziel der Tagung besteht darin, verschiedene
solcher tipping points zu
identifizieren, ihre aktuelle und zukünftige Relevanz sowie ihre gegenseitigen
Verbindungen zu diskutieren. Damit möchten wir der interdisziplinären Debatte
um das Urheberrecht neue Impulse verleihen. Folgende Felder und Fälle könnten
unter anderem für unser Vorhaben interessant sein:
Urheberrechtliche
Grenzen der Gemeinfreiheit
Die
neue Rolle des Leistungsschutzrechtes auf Europäischer Ebene
Neue
Werkgattungen und neue Formen von Urheberschaft
Verwischung
der Grenzen von Nutzer:innen und Urheber:innen
Konsequenzen
und empirische Analysen zur EU-Urheberrechtsreform
Auswirkungen
rechtlicher Neuordnungen auf Plattformangebote
Urheberrecht
und Automatisierung: Filtertechnik & automatische Rechtsdurchsetzung
Reformdruck
im Urheberrecht durch technologische Entwicklung
Open data und die Digitalisierung wissenschaftlicher
Medienpraktiken
Open access und die ökonomische Verwertung wissenschaftlichen
Wissens
Einreichungen
Die Tagung versteht sich als interdisziplinäres
Arbeitstreffen und soll dezidiert Raum zur Diskussion und zur Weiterentwicklung
von Ideen schaffen. Geplant sind daher zehnminütige Impulsvorträge basierend
auf vorab eingereichten Working Papersmit
anschließender strukturierter Diskussion. Wir freuen uns auf Einreichungen aus
den Rechtswissenschaften, der Soziologie, den Medien-, Kultur- und
Musikwissenschaften, den Informations- und Bibliothekswissenschaften sowie
angrenzenden Bereichen.
Bitte
reichen Sie auf Ihrem geplanten Paper basierende Abstracts(maximal 400 Worte und Literaturangaben) sowie eine kurze
biografische Notiz (ca. 100 Worte) bis zum 15.
Oktober 2019 unter fa-urheberrecht@musikwirtschaftsforschung.de ein.
Bis
spätestens zum 15. November 2019
erhalten Sie Rückmeldung.
Die
akzeptierten Beiträge sind bis zum 15.
Januar 2020 als Working Paper (2500-5000 Worte) auszuarbeiten und werden
als Diskussionsgrundlage für die Tagung den Teilnehmer:innen zur Verfügung
gestellt.
Eine
anschließende Publikation ausgewählter Beiträge in einem interdisziplinären und
via open access zugänglichen
Sammelband ist geplant.
Ggf.
besteht die Möglichkeit einer Übernahme von Reise- und Übernachtungskosten.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an das Organisationsteam unter:
Sophie Beaucamp, LL.M., Rechtswissenschaften, Weizenbaum Institut / HU Berlin
Dr. Sarah-Mai Dang, Medienwissenschaft, Philipps Universität Marburg
PD Dr. Frédéric Döhl,
Deutsche Nationalbibliothek (für die DSM-RL-Themenkomplexe TDM und vergriffene
Werke)
Lorenz
Grünewald-Schukalla, Kommunikationswissenschaft, HIIG Berlin
Georg
Fischer, Soziologie, TU Berlin
Konstantin
Hondros, Soziologie, Universität Duisburg-Essen
Dr.
Henrike Maier, Rechtswissenschaften
Simon
Schrör, Soziologie, Weizenbaum Institut / HU Berlin
Dr.
Holger Schwetter, Musikwissenschaft
Organisation:Fachausschuss Urheberrecht der Gesellschaft für Musikwirtschafts- und Musikkulturforschung (GMM) zusammen mit dem Weizenbaum-Institut für die vernetzte Gesellschaft
Seit seiner Gründung im September 2015 diskutieren
die Mitglieder des Fachausschusses Urheberrecht der GMM die vielfältigen Dimensionen und
Konsequenzen des technologisch-rechtlich-sozialen Wandels. Dem vielfältigen
Problembereich entsprechend ist der Ausschuss interdisziplinär zusammengesetzt:
er bringt rechtswissenschaftliche, sozial- und organisationswissenschaftliche
sowie musik-, kultur- und medienwissenschaftliche Perspektiven zusammen.
Gleichermaßen suchen und fördern wir auch den Austausch mit Akteur:innen aus
der Praxis, der Medienindustrie, dem Bibliothekswesen und der Kreativbranche,
um die engen Grenzen rein juristischer Diskurse zum Urheberrecht zu überwinden.
(Link: http://musikwirtschaftsforschung.de/?page_id=443)
Das Weizenbaum-Institut für die vernetzte Gesellschaft – Das Deutsche Internet-Institut ist ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördertes Verbundprojekt aus Berlin und Brandenburg. Das Weizenbaum-Institut erforscht interdisziplinär und grundlagenorientiert den Wandel der Gesellschaft durch die Digitalisierung und entwickelt Gestaltungsoptionen für Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Ziel ist es, die Dynamiken, Mechanismen und Implikationen der Digitalisierung besser zu verstehen. Hierzu werden am Weizenbaum-Institut die ethischen, rechtlichen, ökonomischen und politischen Aspekte des digitalen Wandels untersucht. Damit wird eine empirische Grundlage geschaffen, die Digitalisierung verantwortungsvoll zu gestalten. Um Handlungsoptionen für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu entwickeln, verknüpft das Weizenbaum-Institut die interdisziplinäre problemorientierte Grundlagenforschung mit der Exploration konkreter Lösungen und dem Dialog mit der Gesellschaft. (Link: https://weizenbaum-institut.de/)
Für den Nachwuchsförderungspreis der GMM auf der Most Wanted Music (MW:M) vom 6. und 7.11.2019 in Berlin suchen wir:
a) laufende studentische Forschungsprojekte b) abgeschlossene Bachelorarbeiten und c) abgeschlossene Masterarbeiten
Die Projekte sollen sich mit musikwirtschaftlichen oder musikkulturellen Themen auseinandersetzen und dürfen nicht älter als 12 Monate ab Einsendung sein. Teilnehmen können Studierende und Absolvent*innen aller Deutschen Hochschulen und Universitäten.
Beispiele für Themen können sich im Themenkomplex der MW:M bewegen, sind jedoch nicht darauf beschränkt:
Musik und Wert: Wertschöpfung, Geschäftsmodelle, Branding, Investments, Strategien oder Produkte
Musik und Experience: Festivals, Konzerte, VR, AR, Apps, Hologramme
Social Impact of Music: Kultur & Ästhetik, Gesundheit, Bildung, Empowerment, Gleichberechtigung, Gender
New Music Markets: Internationale und Globale Perspektiven, neue Musik-Trends und Praktiken
Bewerbt Euch bis zum 15.09.2019 mit einer E-Mail an best-paper@musikwirtschaftsforschung.de. Schickt uns dazu eine Zusammenfassung (max. 1,5 Seiten) Eures Forschungs- oder Abschlussprojekts (Deutsch oder Englisch). Wir wählen die besten Einreichungen aus, die auf der MW:M einer fachkundigen Jury und vor Publikum präsentiert werden. Die Präsentationen finden auf Deutsch oder vorzugsweise auf Englisch statt. Alle Teilnemer*innen bekommen Zugang zur MW:M
Preise: Die Gewinner*innen erhalten eine einjährige Mitgliedschaft in der GMM, über die sie an Aktivitäten der Musikwirtschafts- und Musikkulturforschung, sowie an Nachwuchsveranstaltungen, Forschungs- und Industrieworkshops und Fachausschüssen teilnehmen können. Darüber werden Preise für die Karriereentwicklung junger Forscher*innen vergeben. So erhält die beste Arbeit die Möglichkeit zur Publikation im Jahrbuch der GMM.
Informationsaustausch, Networking, spannende Vorträge – und das alles mit Blick aufs Meer: Zum fünften Mal ereignete sich das Spring Institute der Gesellschaft für Musikwirtschaft- und Musikkulturforschung (GMM). In ausgeruhter und produktiver Atmosphäre haben sich im März 2019 in Porto wieder Musikforscher_innen zum Austausch getroffen.
Auch in diesem Jahr kamen zum Spring Institute Interessierte rund um Fragen
zur Musikwirtschafts- und Musikkulturforschung in die zweitgrößte Stadt
Portugals. Was ein wenig nach Urlaub klingt, hat damit aber in erster Linie
nichts zu tun. Statt Freizeit steht die Wissenschaft im Vordergrund: Innerhalb
von einer Woche gilt es für die teilnehmenden Wissenschaftler*innen und
Musikforscher*innen, konzeptuelle Herausforderungen von Musikwirtschafts- und
Musikkulturforschung zu beleuchten. Was sind neue Entwicklungen, ökonomisch und
kulturell? Welche sozialen Innovationen gibt es in Musikwirtschaft und
Musikkultur? Der entspannte Rahmen gibt dabei Kraft für die geistige Arbeit,
nach zahlreichen Arbeitsstunden klingen die Tage auch gern am Atlantikstrand oder
am Flussufer des Douro aus.
Prof. Dr. Carsten Winter von der Hochschule für Musik, Theater und Medien
in Hannover begrüßt die Teilnehmer_innen. Spannende Vorträge gibt es unter
anderem von Prof. Dr. Barbara Hornberger („Zwischen Ignoranz und
Kolonialisierung: Populäre Musik und kulturelle Bildung“) und Dr. Anita Jóri
(„What’s your Problem with Electronic Dance Music?“). Diese, aber auch der Vortrag
von Prof. Dr. Thomas Düllo („Pop ist rund. Das Narrativ des Runden und
Rollenden, Kugelnden und Kreisenden im Pop“) leiten in spannende und dazu
intensive Diskussionen über.
Die Tagesablaufpläne sind eng getaktet: So stellen Prof. Dr. Carsten Winter
und Christine Preitauer auch ihr Forschungsprojekt zur Festivalformatentwicklung
vor. Weiter geht es mit dem Methodenkolloquium: In diesem Jahr steht besonders
die Situationsanalyse nach Adele Clarke im Fokus. Die Teilnehmer*innen können
sich mit der Methode in Workshops vertraut machen, sich austauschen, von bereits
gemachten Erfahrungen berichten. Daniel Suer (Universität Siegen) möchte in
seinem Dissertationsvorhaben („Spannungsfelder: zur situationsanalytischen
Untersuchung von Tanz im Heavy Metal“) auch die Situationsanalyse nutzen – und
bekommt in Porto direkt Unterstützung von anderen Forschenden, Einschätzungen
und Ratschläge.
Ein sehr wichtiges Ziel des Summer Institute ist es, jüngeren Forscher_innen
strukturierte und individuelle Hilfestellung zu geben; sowohl bei Arbeiten ganz
am Anfang, aber auch bei schon fortgeschrittenen Dissertationsvorhaben. Die
Fortschritte der Kolleg_innen werden durchdacht und konstruktiv diskutiert.
Für die Teilnehmer_innen hat das den Vorteil, unmittelbar qualifiziertes,
wissenschaftliches Feedback für die eigene Arbeit zu bekommen und auch im
Anschluss nach den Vorträgen noch die Zeit und Luft zu haben, sich über die
Dissertationsvorhaben unterhalten und austauschen zu können. Wann hat man sonst
im normalen Alltag zuhause solche Möglichkeiten und kann fruchtbare Gedanken
mit anderen in dieser Form teilen? Klarer Vorteil: GMMSI.
Ein Dissertationsvorhaben kann kostbare Nerven rauben. Umso wichtiger ist
da, dass das Spring Institute motiviert. Wer sich über mehrere Stunden den Kopf
über das eigene Forschungsvorhaben und das der anderen gemacht hat, der hat
sich am Ende auch einen entspannten Tagesausklang verdient. Umso besser, wenn
man dann mit Gleichgesinnten den Tag und die eigene Arbeit Revue passieren
lassen und auch daraus wieder Kraft tanken kann.
Fazit: Auch das Spring Institute 2019 ist wieder sehr kurzweilig gewesen;
anstrengend, ja, aber vor allem auch sehr ergiebig und effektiv. Schon jetzt
steht fest, dass es weitergeht – und die Teilnehmer*innen freuen sich schon auf
das nächste Mal.