Am 07.11. 2017 fand zum zweiten Mal der GMM Best Paper Award statt, bei der die Gesellschaft für Musikwirtschafts- und Musikkulturforschung herausragende Abschlussarbeiten prämiert. Erneut im Rahmen der Berlin Most Wanted:Music Konferenz, diesmal jedoch als Satellite-Event an der SRH Hochschule der Populären Künste Berlin wurde die Veranstaltung im Umfeld von Musik und Akademie zugleich platziert. In drei Kategorien (Bachelor, Master und Forschungsprojekt) präsentierten fünf von der GMM vorausgewählte Studierende ihre Arbeiten und Projekte vor einer Jury aus Praxis und Wissenschaft von Musikwirtschaft und Musikkultur.
Den Einstieg machte Frederik Rosebrock von der Hochschule Macromedia Hamburg mit seiner Bachelorarbeit „Social-Media-Marketing von deutschen Popmusikern auf Instagram Die Bedeutung des visuellen Faktors“. Er kategorisierte die Instagram Posts von deutschen KünstlerInnen und abeitete durch die Erhebung ihrer Response-Rates heraus, dass Portraits und Selfies gegenüber klassischer Werbung mehr Resonanz unter den Fans hervorrufen.
Es folgte Ina Heinrich mit einem studentischen Forschungsprojekt zu „Musikszenenforschung im peripheren Raum: Network Hopping im Rhein-Erft-Kreis“. Gemeinsam mit ihren KommillitonInnen von der Universität Paderborn erforschte sie, welche Förderungsmaßnahmen sich NachwuchskünstlerInnen im ländlichen Raum wünschen und musste herausfinden, dass dort die Möglichkeiten für dort lebenden Jugendlichen trotz großem kulturellen Interesse durch eine fehlende Musikszene sehr begrenzt sind.
Katharina Wolf (Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde) präsentierte die in Ihrer Masterarbeit entworfene „Theorie der Prioritätensetzung bei der Nachhaltigkeitsintegration in der Berliner
Clubszene.“ Durch Experteninverviews mit Berliner Technoclubs arbeitete sie spezifische Nachhaltigkeitsinteressen der Clubbetreiber aber auch Hindernisse bei ihrer Umsetzung heraus.
Ebenfalls in der Kategorie Masterarbeit präsentierte Christine Preitauer von der Hochschule für Musik, Theater und Medien ihr Projekt „Unterstützung der Internationalisierung“, in dem sie die Interantionalisierungsherausforderungen kleiner Musikwirtschaftsakteure in Mannheim, Berlin und Hannover für die internationale Vernetzung ihrer Wertschöpfungsaktivitäten erhob.
Abschließend konstatierte Markus Schwarzer von der Popakademie Mannheim mit seiner Arbeit zu „Business Model Innovation in der Tonträgerindustrie“, dass die Labels trotz der vielversprechenden Poteziale von Geschäftsmodellinnovation nach wie vor an ihrer klassischen Arbeitsweise festhielten. Statt mit neuen Erlösmodellen zu arbeiten ständen hier nach wie vor Einmalzahlungen für die Nutzung von Tonträgern im Zentrum.
Die Jury, bestehend aus Dr. Anita Jóri (UdK Berlin), Simone Orgel (re:publica), Tom Kurth (Native Instruments) und Prof. Dr. Martin Lücke (Hochschule Macromedia) diskutierte die Arbeiten rege und wählte auch GewinnerInnen aus: Die Preise gingen in diesem Jahr an Frederik Rosebrock, Ina Heinrich und Markus Schwarzer, die mit ihrem Award an weiteren Nachwuchsaktivitäten der Musikwirtschafts- und Musikkulturforschung teilnehmen können.