Nachdem wir im Dezember 2014 mit dem Vortrag von Janina Klabes bei der ‘Most Wanted’ Convention der Berlin Music Commission in Berlin unseren ersten Auftritt als Gesellschaft hatten, freuen wir uns nun auf die erste, von uns als GMM präsentierte Veranstaltung zurück blicken zu können. Letzten Samstag fand in Kooperation mit dem Jetzt Musik Festival in der Alten Feuerwache Mannheim das Symposium ‘The More The Merrier’ statt, bei dem verschiedene Perspektiven auf internationale Kultur-Netzwerke diskutiert wurden. Den Aufschlag machte Prof. Dr. Carsten Winter (hfmtm) mit seinem Vortrag zu „Musikwirtschaft in Mannheim & Region in Zahlen”. Vor dem Hintergrund aktueller Kennzahlen zur Mannheimer Musikwirtschaft skizzierte er Potenziale und Perspektiven für das Clustermanagement Musikwirtschaft Mannheim & Region sowie die Akteure des Mannheimer Musikwirtschaftclusters. Dabei verknüpfte er die Ergebnisse mit einer Strategie, die Prof. Winter im letzten Jahr mit Lorenz Grünewald M.A. und IJK-Studierenden der MA-Programme ‚Medienmanagement‘ und ‚Medien und Musik‘ mit dem Clustermanagement entwickelt hat.
Die anschließende Diskussion der Strategie und der Kennzahlen auf dem Panel zum Vortrag mit Prof. Dr. Michael Hölscher (Speyer), Olaf [Gemse] Kretschmar (CEO der BerlinMusicCommission) und Prof. Dr. Martin Zierold (Karlsruhe) bestätigt die vom IJK-Projekt entwickelte „4-Wertbeiträge-Strategie“: Sie bietet die Unterstützung, die neue Unternehmen und Selbständige, oft spezialisierte Kleinstunternehmen oder selbständige Musikschaffende, am dringendsten brauchen: Eine neue aktuelle offene Wissensdatenbank; Hilfe bei der Vernetzung ihrer Wertschöpfung durch neue Vernetzungsformate; Hilfe bei der Entfaltung der Produktivität durch individuelle Wertschöpfungscoachings und bei der Internationalisierung ihrer Aktivitäten durch entsprechende Kooperationsangebote. Die vorgestellte Strategie zeigt exemplarisch, wie Aktivitäten des Clustermanagements dazu beitragen, die Musikwirtschaft in Mannheim und Region im Sinne der EU-2020 Strategie intelligenter, inkludierender und nachhaltiger zu machen. Das Panel wurde moderiert von Janina Klabes (Mannheim).
Auch die beiden folgenden Panels setzten sich intensiv mit der Perspektive kultureller Netzwerke auseinander. Moderiert von Matthias Rauch diskutierten Gabriele Hartmann (SAP AG), Federica Patti (roBOt Festival Bologna), Dr. Regina Schober (Universität Mannheim) sowie Lorenz Grünewald (Hochschule für Medien Kommunikation und Wirtschaft Berlin) zum Thema ‘Managing Networks’. Sie stellten dar, wie sich Kultur durch digitale Vernetzung verändert, welche Potenziale sich global für Netzwerke von Kulturfestivals bieten und wie man die neuen Rollen von Künstlern und Kulturfans in diesem Zusammenhang verstehen kann.
Abschließend wurde Internationalisierung in den Mittelpunkt gerückt. Drei Delegierte des UNESCO Creative Cities Subnetzwerkes ‘Music’ sprachen – ebenfalls moderiert von Matthias Rauch – über die Kollaboration in und mit ihrem internationalen Netzwerk aus Musikstädten. Svend-Einar Brown (Glasgow), Alexandra Köhn-Ruder (Hannover) sowie Luigi Virgolin (Bologna) gingen darauf ein, wie durch das ‘Creative Cities Netzwerk’ und das Label einer ‘City of Music’ neue Wertschöpfungspotenziale in und zwischen den Städten geschaffen werden und wie die Unterschiedlichen Akteure in den Städten mit dem Label operieren, um neue Musikprojekte und -Formate zu entwickeln.