Veröffentlicht am

Studie zur Berliner Musikwirtschaft: beyond! before! bright!

Im Auftrag der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung/ Projekt Zukunft wurde von der Beratungsagentur Sound Diplomacy (Katja Hermes, Lucas Knoflach) in Kooperartion mit GMM Vorstand Prof. Dr. Carsten Winter (HMTMH), die Analyse „beyond! before! bright! in Berlin“ verfasst, die sich mit den Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung in der Musikwirtschaft in Berlin beschäftigt. Denn Branchenakteure spüren in Berlin auf rasante Weise die zunehmende lokale, nationale und globale digitale Vernetzung. Die deutsche Hauptstadt steht wie keine deutsche Stadt für dynamische Weiterentwicklung (beyond!), für Pioniertum (before!) und Innovation (bright!) in der Musikwirtschaft.

Die Analyse „beyond! before! bright! in Berlin“ kann hier heruntergeladen werden.

Die Analyse soll Orientierung über die derzeitige Situation geben und die Digitalisierungschancen der Musikwirtschaft verorten. Wie gut die Digitalisierung der Berliner Musikwirtschaft gelingt, hängt davon ab, wie gut die Akteure die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung verstehen. Daher wurden 20 repräsentative Teilnehmer, die mit der Digitalisierung von Musik in Berlin vertraut sind, in einem persönlichen Gespräch dazu befragt, was sie unter Digitalisierung verstehen, welche Strategien sie verfolgen, welche Technologien sie nutzen, welche Rolle der Standort Berlin spielt und welche Schritte und Handlungen sie für die Entwicklung der digitalen Wertschöpfung in Berlin für produktiv halten.

Die Analyse zeigt, dass alle Befragten die Notwendigkeit einer Auseinandersetzung mit der Digitalisierung verdeutlichen: Wichtig ist, sich auf neue Möglichkeiten, Herausforderungen und Innovationen einzustellen.

Immer mehr Berliner Akteure aus der Musikwirtschaft und digitalen Musikwirtschaft nutzen und gestalten Digitalisierungsprozesse mit. Sie sind besser vernetzt, als in anderen Städten im europäischen Vergleich. Das Profil Berlins als dynamische und unkonventionelle Stadt mit einem hohen kreativen Potential und günstigen Lebenshaltungskosten gilt als Auslöser für die Ansiedlung einer großen Anzahl von Musikunternehmen, der digitalen Musikwirtschaft und zahlreicher Startups.

Veröffentlicht am

Erster Workshop des Fachausschusses „Musiknetzwerke”

Am 30 Juni 2016 findet der erste Workshop unseres Fachausschusses für Musiknetzwerke an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, in der Hindenburgstraße 2-4 statt.

Anmeldungen für das Programm (siehe Unten) sind ab jetzt bei Frau Sara Kuhlgatz (kuhlgatzs@stud.hmtm-hannover.de) möglich.

Programm:

Auf dem ersten Workshop des Fachausschusses „Musiknetzwerke“ sollen aktuelle Herausforderungen, Probleme & Chancen von Musiknetzwerken und Musiknetzwerkakteuren gesichtet und diskutiert werden: Was gibt es für Ziele, Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Netzwerken und was für aktuelle Entwicklungen und Vorhaben. Das Workshop-Programm besteht aus einem Intro, das in die drei World-Cafés einführt. Der Workshop wird vor- und nachbereitet: Jede/r Teilnehmer/in erhält im Anschluss einen Überblick über den Stand der Aktivitäten der beteiligten Musiknetzwerke.

Zum GMM Workshop, der vom Förderkreis der HMTHM unterstützt und gemeinsam vom IJK der HMTMH, der Musikland Niedersachsen gGmbH und dem MusikHUB von kre|H|tiv Netzwerk Hannover e.V ausgerichtet wird, laden die Sprecher des FA „Musiknetzwerke“ Prof. Dr. Carsten Winter (IJK, HMTM-Hannover) und Olaf ‚Gemse‘ Kretschmar (BMC) gemeinsam mit Gunnar Geßner von der Musikland Niedersachsen gGmbH, Christine Preitauer und Kai Schirmeyer vom musikHUB von kre|H|tiv Netzwerk Hannover e.V., Dr. Matthias Rauch vom Clustermanagement Musikwirtschaft Mannheim & Region und Studierende des IJK-Masters „Medien und Musik“ ein.

 

14:00 Anmeldung und Ankunft
14:30 – 14:40 Begrüßung durch die Sprecher des GMM Fachausschusses
14:40 – 15:20 Intro zu den World Cafés: Musiknetzwerke – Neue Chancen und Herausforderungen
15:20 – 16:05 World Café 1: Der Beitrag von Musicpreneuren zur Entwicklung von Musiknetzwerken
16:05 – 16:30 Kaffeepause
16:30 – 17:15 World Café 2: Unterstützungsleistungen und Probleme von Musiknetzwerken
17:15 – 18:00 World Café 3: Der Beitrag von Musiknetzwerken zur Entwicklung von „smart music cities“
18:00 Ausklang bei Snacks und Getränken
18:30 Präsentation erster Ergebnisse aus den World Cafés

 

Veröffentlicht am

Call for Papers: Musicpreneure in der Musikwirtschafts- und Musikkulturforschung

In der Folge der Gründung der Gesellschaft für Musikwirtschafts- und Musikkulturforschung e.V. wird seit dem Jahr 2015 ein Jahrbuch publiziert, das über ein Hauptthema und über den Stand der Forschung zur Musikwirtschafts- und Musikkulturforschung informiert.

Musikwirtschafts- und Musikkulturforschung wird nicht als disziplinäre Forschung konzipiert, sondern als ein Forschungsfeld, das situativ und interdisziplinär auf Problemlagen und neue Fragen reagiert und diese zugleich auch aufwirft. Im Zentrum stehen reale Probleme und Fragen, wie in diesem Fall die Frage nach der Zukunft professionellen Musizierens nach dem digitalen Strukturwandel von Musikkultur und Musikwirtschaft, die durch immer mehr Möglichkeiten von Musiker_innen, immer mehr und immer häufiger zu Unternehmer_innen ihrer Musik werden. Aufgeworfen wird diese Frage dabei sowohl im Zusammenhang mit der Ausbildung als auch der Karriereentwicklung, die durch neue Angebote, Inhalte, Verläufe und eine Zunahme neuer Lehrangebote für ein lebenslanges Lernen in der Musik geprägt sind.

Erwünscht sind Beiträge, die disziplinär oder disziplinübergreifend aus verschiedenen Perspektiven den Gegenstand „Musicpreneur“ und einzelne seiner Aspekte wissenschaftlich thematisieren sowie aktuelle Beiträge zur Musikwirtschafts- und Musikkulturforschung.

Der Call for Papers richtet sich an Vertreter_innen aller Disziplinen, die zu Themen der Musikwirtschafts- und Musikkulturforschung arbeiten. Erbeten sind Beitragsskizzen (1.500 Worte) in einer Word-Datei bis zum 19.6. an Matthias Rauch (matthias.rauch@cm-musikwirtschaft.de). Über die Annahme der Beiträge wird bis zum 25.6.2016 entschieden. Die Abgabe der Beiträge wird bis zum 9.9.2016 erwartet. Der Band wird im Jahr 2017 bei Springer-VS-Verlag publiziert.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte gern an einen der Herausgeber:

Lorenz Grünewald (gruenwald.lorenz@gmail.com)
Martin Lücke (martin.luecke@klangtext.de)
Matthias Rauch (matthias.rauch@cm-musikwirtschaft.de)
Carsten Winter (carsten.winter@hmtm-hannover.de)

Veröffentlicht am

Veranstaltungsbesprechung: Räume, Märkte, Szenen. Neue Arbeiten zur Popgeschichte. Workshop des Zentrums für Zeithistorische Forschung und des Exzellenzclusters Bild, Wissen, Gestaltung, 15.04.2016, Berlin

Am 15. Mai 2016 fand in den Räumen des Exzellenzclusters Bild, Wissen, Gestaltung der HU Berlin der Workshop Räume, Märkte, Szenen. Neue Arbeiten zur Popgeschichte statt. Anlass für den vom Exzellenzcluster und dem Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF) organisierten Workshop war laut dem Initiator des Workshops Bodo Mrozek die bereits zwei Jahre zurückliegende Veröffentlichung zweier Bände zum Thema Popgeschichte im Transcript Verlag.

Eröffnet wurde der Workshop von Jürgen Daynel und Bodo Mrozek sowie vom im Programm so genannten “Sympathisanten” der hier anwesenden Pop-Historiker Daniel Morat. In seiner klugen Rezension der oben genannten Bände zur Pop-Geschichte stellte er ausgehend von Diedrich Diederichsens Definition von Pop-Musik als „Zusammenhang aus Bildern, Performances, (meist populärer) Musik, Texten und an reale Personen geknüpfte Erzählungen“ für die Historiker die Frage, ob und wie sich ein solcher Pop-Begriff eigne, um die Transformationen und Zäsuren populärer Kulturen sowie von Pop-Kultur historisch zu erforschen. Stefan Krankenhangen von der Uni Hildesheim entgegnete, dass sich Pop-Kultur vor allem durch die Reflexivität ihrer Praktiken von den populären Kulturen unterscheide und dass eine historische Erforschung des Pop solche Reflexivitätsgrade berücksichtigen könnte.

In den sich anschließenden drei Panels zu Räumen wie New York, London und Hildesheim (!), zu Pop als Wirtschaftsgeschichte sowie zu Pop als Jungendkultur stellten sowohl angehende Doktoranden als auch fortgeschrittene Forscher_innen einen erfrischenden Mix aus laufenden und abgeschlossenen Forschungsprojekten vor. So machte Christian A. Müller von der Goethe Universität Frankfurt für das Feld der Musikwirtschaftsforschung den klugen Vorschlag, Pop nicht entweder als Wirtschafts- oder Kulturgeschichte zu verstehen, sondern interdisziplinär eine miteinander verkoppelte Wertschöpfungskette zu erforschen, die auch Zirkulations- und Rezeptionsmomente berücksichtige.

Neben den wissenschaftlichen Diskussion gab es eine Besichtigung der Räume und Experimente des Clusters in der Sophienstraße sowie spannende Praxisbeiträge wie die Vorstellung und Diskussion einer Ausstellungsidee über Berliner Subkulturen zwischen Mauerfall und Wiedervereinigung durch das Archiv der Jugendkulturen. Schließlich gab es Raum, auch Projektskizzen geplanter Dissertationen zu diskutieren.

Damit zeichnete sich der Workshop nicht nur durch die breite interessanter Themen und Projekte zur Pop-Geschichte aus, sondern durch die gewollte Offenheit für junge Forscher_innen ihre Projekte zu entwickeln und sich mit etablierten Personen der Pop-Forschung zu vernetzten. Somit war der Workshop nicht nur inhaltlich, sondern auch für die disziplinäre und interdisziplinäre Vernetzung der Pop-Forscher_innen ein großer Mehrwert.

 

 

Veröffentlicht am

Newsletter März

Liebe Mitglieder der GMM,

wir freuen uns, dass sich neben den Fachausschüssen zu „Internationalisierung“ und „Netzwerken“ sowie der Arbeitsgruppe für Studierende Musikwirtschafts- und Musikkulturforscher_innen auch ein Fachausschuss zum Thema „Musik und Urheberrecht“ gegründet hat. Bei Interesse, in den Ausschüssen mitzuarbeiten, wird darum gebeten, sich bei den jeweiligen Sprecher_innen zu melden:

Darüber hinaus möchten wird gerne auf folgende Hinweise aufmerksam machen, die uns aus der GMM und ihrem Umfeld ereilt haben:

Tagungsprogramme:

  • Kurzfristig: Balancing Intellectual Property Claims and the Freedom of Art and Communication (Bielefeld, 30.03.-01.04.2016) (PDF)
  • Zeiten des Aufbruchs. Der lange Sommer populärer Musikkulturen und der gesellschaftliche Wandel seit den 1960er Jahren Dresden, 26.-28.05.2016 (PDF)
  • JetztMusikFestival Symposium (Mannheim) mit GMM besetzten Panels: http://2016.jetztmusikfestival.de/symposium/

Calls:

Stellenausschreibungen:

Veröffentlicht am

Call for Papers: Vienna Music Business Research Days 2016

The 7th Vienna Music Business Research Days will be held at the University of Music and Performing Arts Vienna, Austria, from September 27 to 29, 2016.

Music Business Research is an inter-discipline at the intersection of economic, artistic, cultural, social, legal, technological and further developments which contribute to the creation/production, dissemination/ distribution and reception/consumption of music. This interdisciplinary nature calls for methodological multiplicity and is open to scholars from all scientific areas.

The conference organizers invite scholars (from the postdoctoral level on) who have a research focus on music business/industry related topics to submit a paper proposal for the conference day on September 28, 2016.

Indicative themes on all music business research areas, include, but not limited to:

  • Self-management and career development (institutional and private) of music artists
  • Past, current and future developments in the music industry (recorded music industry, live music sector, music publishing, music retailing and wholesaling, music instruments industry etc.);
  • Music market research and music charts research;
  • The economic and social situation of musicians as well as the labor market for musicians;
  • The management of musicians and music institutions;
  • The marketing of music;
  • Music branding and sponsoring;
  • Public and private funding of the music sector (including new forms of music funding such as crowdfunding);
  • Case studies on music companies and other music institutions;
  • Legal aspects of the music business (contracts, copyright, competition law/policy etc.);
  • Music licensing and collecting societies;
  • Music media (radio, TV, online-based media etc.);
  • Economic aspects of music genres (classical, pop/rock, jazz, world music markets etc.);
  • Business-related music education;
  • Music export;

Gender issues are welcome and can be included in almost every research topic mentioned above.

Submission

Please send an abstract of your proposal to vmbrdays@gmail.com no later than April 30, 2016.

All submissions must include a Title, Authors (names, affiliations, e-mails of all authors and a notation (*) of the corresponding author), an abstract of 1,000-1,500 words and 3-5 keywords. Abstracts must be submitted in English, as a MS Word file (*.doc or *.docx) or *.pdf file, and include:

  • Objectives of the research
  • Brief description of the disciplinary/theoretical context/background
  • Research questions and/or hypotheses
  • Methodology
  • Main or expected conclusions / contribution
  • Main references

Abstracts will be subject to a double-blind peer-review process by an international jury, and authors will be notified of acceptance by June 01, 2016.

Final papers should not exceed 7,000 words (including abstracts, figures, tables, references and appendices) and follow the author guidelines of the International Journal of Music Business Research (IJMBR). The best paper will be offered publication in IJMBR.

Important dates

April 30, 2016                Abstract submission deadline

June 01, 2016                Notification of acceptance

August 31, 2016            Submission deadline for full papers

September 28, 2016      Conference day

September 29, 2016      Invited conference day on “Self-Management in the Music Business”

For students at all levels of the MA & PhD a doctoral colloquium (6th Young Scholars’ Workshop) will be held as part of the 7th Vienna Music Business Research Days on September 27, 2016. Find a separate call for papers here.

Registration fee

The registration fee includes conference attendance, reception, coffee breaks and lunch on conference days as well as the Heurigen-Dinner on September 30, 2016. The registration fee further includes access to all sessions and events organized by the Vienna Waves Festival 2016.

Registration fee:                                                                225,- Euro

Registration fee – early bird (until June 30, 2015):            175,- Euro

 

Contact:

Dagmar Abfalter (mailto: vmbrdays@gmail.com)

Institute for Cultural Management and Cultural Studies (IKM)

University of Music and Performing Arts, Vienna

Anton-von-Webern-Platz 1, 1030 Vienna, Austria

Tel.: +43-1-71155-3418 / Fax: +43-1-71155-3499
https://musicbusinessresearch.wordpress.com/vienna-music-business-research-days-2/

 

Organized by

IKM-Logo neu

imsLOGOgrau

 

In cooperation with

logoENG1                  hmtmh_IJK_4c     

 

DMM-Logo (geschnitten)

 

HMKW-Logo

Veröffentlicht am

Call for Papers: Young Scholars Workshop @ Music Business Research Days 2016

The Young Scholars’ Workshop, as part of the 7th Vienna Music Business Research Days (Vienna, Austria), invites once again young researchers to submit paper abstracts of all disciplines exploring questions that help understand economic and managerial problems as well as processes of the music business sector and in the field of music management. There are many questions that call for investigation and need to be discussed in music business research, for example:

  • What drives innovation in the music business sector?
  • How can we scientifically understand and differentiate music business models?
  • What do we know about critical success factors? Have success factors changed over time – and has music business (entrepreneurship) changed in general?
  • What rationalities affect this very “personal” industry?
  • What does it mean to be self-managed in the music business?
  • What can we learn about the customer’s willingness to pay for music recordings or related goods?
  • Who will control the future music market, e.g., startups or Apple?
  • How can we understand the role of brands and the music industry?
  • And how can music business research support efforts for innovative business models?

These research questions are not exhaustive, papers may also address other aspects.

The workshop organizers Prof. Dr. Carsten Winter (Hanover University of Music, Drama and Media) and Prof. Dr. Peter Tschmuck (University of Music and Performing Arts Vienna) strongly encourage submissions from students at all levels of MA & PhD. Students are supposed to work on their MA or PhD thesis and discuss it with senior researchers of music business research.

Abstracts (of about 1,000 characters) are due by April 30, 2016, and full papers (15-30 pages) are due by August 31, 2016. Only abstracts and papers submitted on time will be considered.

A maximum of 6-8 papers will be selected for presentation to guarantee a workshop atmosphere. The sessions will combine paper presentations and discussions including interactive elements. Information on the acceptance of the paper proposal will be sent until June 1, 2016, at the latest.

Please email your submission to viennamusicresearch@hmkw.de

Paper proposals and final papers must be submitted as pdf documents and should include contact information, at least affiliation, e-mail address, telephone number and postal address of the author(s).

Click here for a pdf-version of the call-for-papers

Organized by

hmtmh_IJK_4c

 

 

IKM-Logo neu

 

 

In cooperation with

logoENG1                  imsLOGOgrau     

DMM-Logo (geschnitten)                  HMKW-Logo

Veröffentlicht am

Call for Papers: “One does not simply…” – Memes zwischen #Originalität und #Viralität

Interdisziplinärer Workshop am 16.03.2016 an der TU Berlin | Deadline für Abstracts: 15.12.2015

Weitere Infos zu Call & Programm unter memestudies.wordpress.com

Organisiert vom Graduiertenkolleg “Innovationsgesellschaft heute” der TU Berlin in Kooperation mit der Gesellschaft für Musikwirtschafts- und Musikkulturforschung (GMM) sowie der HMKW Berlin

Keynote: Wolfgang Ullrich (Leipzig/Karlsruhe)

Memes: Gegenstand und Aspekte

Memes bezeichnen ein scheinbar junges, bisher wenig erforschtes und gleichzeitig sehr unübersichtliches Phänomen der Populärkultur. Das Wort “Meme” geht ursprünglich auf den Evolutionsbiologen Richard Dawkins zurück, der damit – als Gegenstück zum biologischen Gen – die Verbreitung von kulturellen Inhalten erklären wollte. Zwar ist das Konzept wissenschaftlich sehr umstritten, der Begriff konnte sich aber bis heute erhalten: In der Populärkultur bezeichnet man mit Memes Ausschnitte aus bekannten Filmen, Serien, Nachrichten, Musikvideos, Songtexten oder anderen Medienmaterialien, die in neue kommunikative Zusammenhänge gestellt, durch verschiedene Techniken variiert und über digitale Kanäle verbreitet werden. Nicht selten geben Memes einen humorvollen, sarkastischen, skurrilen oder anderweitig bemerkenswerten Kommentar zu aktuellen Ereignissen ab, indem sie neue Bezüge zu anderen Medieninhalten herstellen. Damit wird in Prozessen des Kodierens und Dekodierens oft ein Grundstock an popkulturellem Wissen über verwendete Inhalte und die Meme-interne Grammatik vorausgesetzt. So entstehen fortlaufend neue Abwandlungen, Rekombinationen und Verweise, die mitunter aber auch Urheber- und Persönlichkeitsrechte verletzen oder beispielsweise sexistische und rassistische Stereotypen reproduzieren. In der Regel sind Memes dabei so kurz und prägnant gehalten, dass Form, Inhalt und Bedeutung schnell erfasst, spielerisch variiert und in neuer Version weiterverbreitet werden.

Fast alle Memes verweisen auf ein Spannungsverhältnis zwischen Originalität und Viralität, das wir als Rahmenthema für den Workshop vorschlagen: Memes sind nicht in einem Sinne viral, dass sie – wie ein Virus – eigenständig und gegen den Willen des Subjektes für ihre eigene Reproduktion sorgen. Vielmehr bleibt das Verändern und Vervielfachen von Memes eine soziale Handlung, die beispielsweise kulturelle Zugehörigkeiten artikuliert oder durch das Teilen mit Freunden Beziehungen aktualisiert. Gleichzeitig entstehen Memes erst in einer kollektiven Dynamik, in der viele Personen durch aneinander orientierte Handlungen ein überindividuelles Ganzes entstehen lassen. Diese Viralität prägt die fortlaufende Reproduktion eines Memes, indem sie zum Schaffen neuer Varianten auffordert, gleichzeitig aber starke Abweichungen reguliert. Im Zusammenhang mit den Ausbreitungswellen von Memes werden auch tradierte Konzepte wie Originalität und Autorschaft, die die Eindeutigkeit individueller Schöpfungskraft betonen, herausgefordert. Der Ursprung von Memes kann in zahlreichen Fällen nicht eindeutig geklärt werden. Oftmals zeigt sich auch eine kaum kontrollierbare, sich selbst verstärkende Dynamik zwischen Originalität und Viralität, zwischen Individualität und Kollektivität.

Das Phänomen ist dabei nicht losgelöst von anderen gesellschaftlichen Entwicklungen. So werden Produktion, Zirkulation und Nutzung von Memes zu Schlüsselpraktiken neuer Medienökonomien, z. B. in Form von viralem Marketing oder als Cross-Promotion in YouTube-Netzwerken. Auch lässt sich die Entwicklung innovativer Technologien wie Meme-Generatoren oder Plattformen wie Twitter, Tumblr oder 9Gag beobachten, die ihrerseits durch spezifische Affordanzen zum Spannungsfeld beitragen. Dabei ergeben sich auch vielfältige neue rechtliche Fragestellungen und Herausforderungen. Unabhängig davon werden Memes jenseits des Internets z. B. als T-Shirt-Aufdruck oder als Graffiti in urbanen Räumen sichtbar, was zur Differenzierung des Phänomens beiträgt. Unklar ist damit auch, wie einzelne Meme-Typen unterschieden werden können und in welchem Verhältnis sie zu Phänomen wie Mash-Ups, Samples, Remixes, Parodien, Moden oder Trends stehen.

Wir freuen uns über Einreichungen insbesondere zu den folgenden Themen und Fragen:

  • Mit welchen theoretischen Konzepten lassen sich Prozesse der Genese, Durchsetzung und Diffusion von Memes beschreiben? In welchem Verhältnis stehen Memes zu vergleichbaren Phänomenen?
  • Wie bewegt sich eine Meme durch Medien, Räume und Kulturen? Wie verändert es sich dabei?
  • Wer initiiert, teilt, verändert oder kommentiert Memes? Was ist der Sinn, Wert und Nutzen, der dabei verfolgt wird?
  • Welche Qualität von Neuheit, Originalität und Autorschaft wird in Memes adressiert?
  • Wie werden Memes reflexiv, das heißt als Memes in sich selbst thematisiert?
  • Wie beeinflussen sich Meme-Phänomene und komplementäre Entwicklungen, z. B. durch technologische Innovationen, Geschäftsmodelle oder mediale Praktiken?
  • Inwieweit erfasst das geltende Recht Memes? Welche Probleme stellen sich bei Anwendung und Durchsetzung insbesondere urheber- und persönlichkeitsrechtlicher Vorschriften? Welche Anpassungen sind notwendig und wie können diese implementiert werden?
  • In welcher Form und für welche politischen oder ökonomischen Zwecke wird das Prinzip von Memes genutzt und verändert?
  • Wie werden Stereotypen und Vorurteile, z. B. rassistische, sexistische oder extremistische Positionen in und durch Memes (re)produziert?

Einreichung der Beiträge und Organisation

Der Workshop ist interdisziplinär ausgerichtet und dem Ziel gewidmet, Memes wissenschaftlich besser verstehen und studieren zu können. Willkommen sind Beiträge aus den Disziplinen der Soziologie, Cultural Studies, Kunstgeschichte, Rechtswissenschaft, Managementforschung und angrenzenden Disziplinen. Neben theoretischen und begrifflichen Arbeiten sind empirische Vorschläge, die beispielsweise Meme-Verläufe exemplarisch studieren, ausdrücklich erwünscht.

Bitte senden Sie Ihre Abstracts (250 – 400 Wörter) mit einer kurzen biographischen Angabe (ca. 100 Wörter) bis zum 15.12.2015 an meme@musikwirtschaftsforschung.de. Das Programm des Workshops wird im Januar 2016 zusammengestellt. Die Publikation ausgewählter Beiträge ist angedacht.

Kontakt zu den Organisatoren des Workshops: meme@musikwirtschaftsforschung.de

Georg Fischer (Graduiertenkolleg “Innovationsgesellschaft heute”, TU Berlin)

Lorenz Grünewald (HMKW Berlin / HMTM Hannover)

Michael Servatius (HU Berlin)

www.innovation.tu-berlin.de | www.musikwirtschaftsforschung.de

Veröffentlicht am

GMM Call for New Music Business Models

Im Rahmen der diesjährigen MOST WANTED: MUSIC Konferenz der BMC (Berlin Music Commission) richten wir die erste Auflage des Wettbewerb- und Mentoringprogramms ‘New Music Business Models’ aus. Bewerben können sich Interessierte aus Musikwirtschaft und Musikkultur, die innovative Geschäftsmodelle geplant, entworfen oder maximal in den letzten 24 Monaten ab Einsendung initiiert haben. Weitere Infos hier.